Dreschflegel e. V.
Archiv: Vorgestellt - Die Koordinatorin im Verein: Sabine Marten (2008)
Aktivitäten 2007 - 2008
Sabine Marten
Nach einiger Vorarbeit hat es geklappt: der ehrenamtliche Vorstand des Dreschflegel e. V. hat die gewünschte Verstärkung bekommen. Längst überstieg die umfangreiche Geschäftsführung das Maß dessen, was nebenbei erledigt werden konnte.
Seit dem 1. Februar 2007 arbeite ich (Sabine Marten, Gärtnermeisterin) mit einer halben Stelle für den Dreschflegel e. V., die Vorstandsmitglieder gaben einen Teil ihrer Aufgaben an mich ab.
Ich organisiere nun die Vereins- und Vorstandstreffen, mache die Buchführung, die Lohnbuchhaltung, die Organisation der Saatgutseminare, Öffentlichkeitsarbeit, beantworte Anfragen und arbeite zu den Themen Saatgutrecht und Biodiversität.
Unser neues Vereinsbüro befindet sich in Witzenhausen, In der Aue 31, im selben Gebäude wie der Versand der Dreschflegel GbR.
Was konnte bislang realisiert werden?
- Neun Anträge auf Unterstützung der Erhaltungszüchtung wurden in 2007 gestellt. Über 80 Sorten wurden als unterstützungswürdig anerkannt und insgesamt bewilligte der Verein 18.416,16 €.
- Des weiteren gab es eine Veranstaltung in Wabern (in Kooperation mit der Interessengemeinschaft für gentechnikfreie Saatgutarbeit, dem Dienst auf dem Lande der Evangelischen Landeskirche und dem Aktionsbündnis Kein Gen-Mais im Schwalm-Eder-Kreis). Zwei Gäste aus Mali und Chile, die zuvor bei der internationalen Saatguttagung in Halle waren, berichteten über die Saatgutsituation und die Frage der Bedrohung der Vielfalt in ihren Ländern. Ein kleiner Einblick: In Mali wird kein Saatgut importiert und der Austausch von Saatgut funktioniert noch ohne staatliche Eingriffe (d.h. z.B. ohne Genbanken). Es zirkuliert unter den Bauern, denn "Saatgut ist Leben". Im Land ist kein gentechnisch verändertes Saatgut zu finden. Die Situation in Chile ist eine komplett andere: der Staat hat seit 1992 den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen erlaubt. Seitdem wird massiv gentechnisch verändertes Saatgut produziert, und die kritische Öffentlichkeit erfährt nicht, wo es im Land angebaut wird. Dieser Austausch ist uns wichtig, um von den anderen zu lernen und zu spüren: Wir sind nicht allein auf der Welt mit unseren Aktionen für die Kulturpflanzenvielfalt.
- Die beliebten Saatgutseminare waren auch in 2007 gut besucht. Da es wesentlich mehr Anfragen für AnfängerInnen-Seminare gab, als wir befriedigen konnten, wird es in 2008 zwei Seminare für AnfängerInnen geben. (s.o.)
- Regionale Sorten, die Reinhard Lühring in den letzten Jahren in Ostfriesland gesammelt hat, konnten in 2007 im Vergleichsanbau gesichtet werden.
- Das Züchtungs- und Forschungsprojekt "Tomaten für den ökologischen Anbau im Freiland" wurde abgeschlossen und der Abschlussbericht von Dr. Bernd Horneburg vorgelegt. Wir werden noch ausführlicher über Ergebnisse und Perspektiven berichten.
- Die Stelle der Interessengemeinschaft für gentechnikfreie Saatgutarbeit war auch in 2007 bei dem Dreschflegel e. V. angesiedelt und wird von mir personal- und finanztechnisch betreut. Das Thema Gentechnik wird uns weiter schwerpunktmäßig beschäftigen; und die Arbeit in der Interessengemeinschaft geht nicht nur aufgrund der äußeren Notwendigkeiten weiter: Der dortige Austausch mit anderen Saatgutinitiativen, ein gemeinsames politisches Vorgehen und die Bündelung vieler Themen durch unsere Koordinatorin Siegrid Herbst sind uns wertvoll.
- Doch auch regional waren wir aktiv: Die Aktion Genfrei Gehen haben wir mit einem Infostand bei einer Veranstaltung in Göttingen unterstützt. Außerdem waren wir auf dem Hoffest der Domäne Frankenhausen (Uni Kassel) mit einem Stand vertreten. Im ganz normalen Büroalltag wurden zahlreiche Anfragen von Menschen mit Problemen im Garten beantwortet.
Da die Finanzierung meiner Stelle noch nicht langfristig gesichert ist, freuen wir uns über Menschen, die durch Spenden die Hintergrundarbeit unterstützen wollen.
Dreschflegel e. V.
Sparkasse Werra-Meißner
IBAN: DE21 5225 0030 0000 0389 68
SWIFT-BIC: HELADEF1ESW
Kennwort: Vereinsarbeit